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Die Elternwelt - von Anna

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 Die Elternwelt Eine für mich relativ neu entdeckte Welt, deren Bewohner sich zum Teil kategorisieren lassen, in so genannte „Beige-Moms“, „Dinkeldörte“ und viele mehr. Ich hatte davon schon gehört, doch als ich es zum ersten Mal erlebte, konnte ich nicht verstehen, was da „abgeht".Mein Aufeinandertreffen mit anderen MamasEine Ankunft auf einem anderen Planeten – oder wo auch immer ich da gelandet war. Mein erster Gedanke war Flucht!So ungefähr 6 Wochen nach der Geburt startete der Rückbildungskurs. Zusammen mit anderen Müttern, die auch zur selben Zeit wie ich ein Baby zur Welt brachten. Das erste Mal war ich ohne mein Baby beim Kurs. Mein Baby blieb schlafend zu Hause bei meinem Mann. Da der Kurs maximal eine Stunde dauern sollte, ging ich also alleine los. Das erste Mal, nach Wochen, alleine das Haus verlassen. Bereits nach drei Minuten hatte ich schon Sehnsucht und Tränen in den Augen. Beim Kurs angekommen, wurde ich durch den Austausch und die Übungen relativ gut abgelenkt un...

Herzsache: Der Moment, in dem wir endlich atmen konnten

 Herzsache: Der Moment, in dem wir endlich atmen konnten Es gibt Tage, die teilen dein Leben in zwei Hälften: Davor und Danach. Für uns war das der Tag, an dem wir Eltern wurden – und gleichzeitig in eine Welt geschubst wurden, die sich keiner wünscht. Unser erstes Kind, ein Herzfehler, Krankenhaus statt Kuscheldecke. Keine sanfte Eingewöhnung ins Elternsein, sondern ein Sprung ins eiskalte Wasser. Willkommen in der Elternschaft – Level: Hardcore Wir dachten, wir würden mit den typischen Problemen kämpfen: Windeln, Schlafmangel, „Warum schreit der Zwerg jetzt wieder?“. Stattdessen wurden wir zum medizinischen Fachpersonal. Monatelang lebten wir im Krankenhaus. Klar, wir hatten unsere Elternmomente, aber der Großteil lief über das Klinikteam. Wir waren dabei – aber nicht richtig. Unser Kind war oft sediert, nahm die Welt wie durch einen Filter wahr, und wir? Wir standen daneben, hielten die Luft an und taten so, als hätten wir die Nerven, das alles auszuhalten. Zuhause? Klingt nach ...

Unser Leben mit dem Herzfehler – Kein Drama, nur verdammte Realität

  „Was? Nein. Das kann jetzt nicht wahr sein.“ Mein Kopf? Komplett leer. Mein Herz? Ein Vorschlaghammer in der Brust. Das passiert doch immer nur anderen. Denen in den Dokus. Denen, über die man bei einer Netflix-Doku denkt: „Boah, krass.“ Aber diesmal war es unsere Doku. Unser Kind. Unsere Scheiße. Von der ersten Sekunde an war ich ihr Papa. Und mit dieser Sekunde kam eine Liebe, die kein Mensch in Worte packen kann. Eltern wissen, wovon ich rede. Dieser Moment, in dem du dein Kind ansiehst und weißt: Ich würde mich vor einen Zug werfen, wenn es sein muss. Aber diesmal? Diesmal war der Zug schon unterwegs. Ich musste ihr helfen. Aber wie zur Hölle hilft man einem Neugeborenen mit einem kaputten Herzen? Ich hatte keine Ahnung. Aber ich wusste eins: Ich werde alles tun. Die ersten Wochen? Die Hölle auf Rezept. Medikamente retten Leben, sagen sie. Ja, tun sie. Aber manchmal nehmen sie dir dabei jeden verdammten Funken Normalität. Unsere Tochter bekam ein Medikament, das sie hyperempf...

Perfektion? Kinder brauchen sie nicht – und das ist verdammt nochmal gut so.

  Es gibt diesen unausgesprochenen Druck, dass Kinder bitte perfekt funktionieren sollen. Sie sollen hübsch angezogen sein, artig "Bitte" und "Danke" sagen, sich still und manierlich benehmen und in der Öffentlichkeit bloß keine Peinlichkeiten verursachen. Kurz gesagt: Sie sollen sich verhalten wie kleine Erwachsene – nur ohne die verdammte Lebenserfahrung und mit der Impulskontrolle eines Labradors auf Koffein. Aber wisst ihr was? Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie sind kleine Chaoskünstler auf Speed, die mit maximaler Begeisterung und null Sicherheitsabstand durchs Leben ballern. Und genau so soll es sein. Hört auf, perfekte Kinder haben zu wollen – die wären gruselig Perfekt erzogene Kinder, die nie aus der Reihe tanzen, nie laut lachen, nie Wutanfälle kriegen, immer ruhig am Tisch sitzen und mit ernstem Blick Brokkoli mampfen? Klingt nicht nach gutem Parenting, sondern nach einem verdammten Horrorfilm. Kinder müssen laut sein, sie müssen ausprobiere...

ADHS bei Kindern: Alltag zwischen Wahnsinn und Wunderkind

  Jeder, der ein Kind mit ADHS hat, kennt diese Sprüche: „Früher gab’s das nicht!“ „Handys sind schuld!“ „Das ist doch nur eine Erziehungssache!“ Ja, klar. Früher gab’s auch keine Gurtpflicht, aber heute schnallt sich trotzdem keiner freiwillig mit einem Hosenträgergurt im Auto an. Natürlich gab es ADHS früher – nur hieß es damals halt „Zappelphilipp“ oder „Der muss sich einfach mal zusammenreißen“. Aber schön, dass jeder, der einmal einen Artikel in der Apotheken-Umschau gelesen hat, jetzt ADHS-Experte ist. --- ADHS-Mythen, die wir jetzt endgültig begraben können 1. „Früher gab’s kein ADHS!“ Doch, Opa. Früher gab’s auch keine Impfung gegen Pocken, war auch nicht so geil. ADHS gab es immer – früher wurden betroffene Kinder nur als „unruhig“, „Tagträumer“ oder „faul“ abgestempelt. Heute wissen wir: ADHS ist eine neurobiologische Besonderheit und kein Charakterfehler. 2. „ADHS kommt von Handys!“ Klar, weil Kinder mit ADHS vor 100 Jahren niemals Chaos angerichtet haben… ADHS ist keine...

Die Entstehung der Chaos-Crew

 Die Entstehung der Chaos-Crew – Oder wie man sich freiwillig in den Wahnsinn stürzt Manche lernen ihre große Liebe bei romantischen Sonnenuntergängen kennen, andere durch zufällige Begegnungen in Buchläden. Und dann gibt’s mich – Typ, der seine Nummer auf eine Bäckerserviette schreibt, weil er denkt, das sei eine geniale Idee. Spoiler: War es nicht. Denn Omas haben ein unbestechliches Müllradar. Eine Serviette mit handgeschriebener Nummer? Weg damit. Zack, entsorgt. Direkt in die Tonne meiner Zukunft. Doch zum Glück war die Chefin hartnäckig – sonst wäre die Chaos-Crew nie entstanden. Das hier ist unsere Geschichte. Kein Weichzeichner, keine kitschige Musik im Hintergrund – nur Liebe, Chaos und eine verdammt gute Portion Glück. --- Wie man ausgerechnet auf einer Party sein Leben findet 2014. Eine Party. Irgendwo. Ich hab keinen Plan mehr, was genau gefeiert wurde, aber eines weiß ich noch ganz genau: Da war sie. Und BÄM – Liebe auf den ersten Blick. Kein lahmes Hin und Her, keine ...

Herzsache – Wenn der Start ins Leben anders läuft als geplant

  Herzsache – Wenn der Start ins Leben anders läuft als geplant Man stellt sich die Geburt seines Kindes ja immer ein bisschen filmreif vor. Happy Tears, sanfte Musik, dieser emotionale First-Look-Moment zwischen Eltern und Baby. Bei uns war’s auch ein First-Look – nur eben mehr „Grey’s Anatomy“ als „Willkommen im Leben“. Blau sein ist nicht immer cool Unsere Große war gerade mal zwei Stunden alt, meine Frau lag noch zur Nachsorge, und ich hatte den ersten exklusiven Papa-Bonding-Moment. Alles lief normal – bis zu diesem heiligen Hebammen-Blick. Ihr wisst schon, dieser Blick, der nicht nur Windeln wechselt, sondern auch Leben rettet. „Die ist viel zu blau“, meinte sie plötzlich. Ich dachte noch: „Okay, vielleicht ein bisschen müde vom Rauskommen?“ – aber nein. Sauerstoffsättigung? Katastrophe. Sofort wurde ein Arzt gerufen, und nach ein paar kurzen Tests stand fest: Hier stimmt was gar nicht. Die Situation war ernst. Ärzte aus einer Partner-Kinderklinik wurden alarmiert und von der...